Kultiviert von Raimund Sepp
Das Verbreitungsgebiet der Gattung Cattleya erstreckt sich vom Süden Mexikos über Mittel- bis nach Südamerika. Man unterscheidet zwischen ein- und zweiblättrigen Cattleyen. Die Standorte sind sehr unterschiedlich, sie bewohnen Gebiete von der Küste bis in Höhen von mehr als 1500 m. Die meisten Arten sind in Brasilien zu finden.
Viele Geschichten ranken sich um die Entdeckung von Orchideen.
Die erste Cattleya, die ihren Weg von Südamerika nach Europa fand, soll Cattleya labiata gewesen sein. Sie wurde angeblich 1818 als Verpackungs- und Stopfmaterial für Pflanzenlieferungen von Brasilien nach Großbritannien verwendet. Ein Gärtner, unwissend, dass es sich eigentlich um eine wunderschön blühende Orchidee handelt, topfte die kahlen Bulben ein. Die Sensation, als diese - im blütenlosen Zustand wenig ansehnliche Pflanze – wunderschöne Blüten hervorbrachte, war natürlich groß.
Die hier vorgestellte, kompakt wachsende C. violacea hat ihre Heimat in Kolumbien, Venezuela, Guyana, Brasilien, Peru und Bolivien, bis in Höhenlagen von 600 m, sie hat somit das größte Verbreitungsgebiet aller Cattleya Arten. Vorwiegend wächst sie epiphytisch, in sehr warmen und feuchten Wäldern, immer in der Nähe von Wasser.
Im Gewächshaus gedeiht C. violacea am Besten bei viel Licht und Wärme, hoher Luftfeuchtigkeit und viel Frischluft. Im Winter wird der Pflanzstoff lediglich leicht feucht gehalten, auch die Temperatur kann deutlich niedriger als vom Frühjahr bis Herbst sein. Wenn etwa im März ein neuer Trieb erscheint, wird wieder reichlicher gegossen und gedüngt. Die Blüten öffnen sich aus der fertig ausgebildeten Pseudobulbe, meist zwischen Juli und September.
Text: R. Hartmann