kultiviert von R. u. F. Hartmann
Die Gattung Stanhopea umfasst ca. 50 Arten, die alle epiphytisch auf großen Bäumen in den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas wachsen, aber auch in Humusnestern auf Felsen sind sie zu finden. Sie tragen sehr bizarre, komplex gebaute Blüten, welche von Prachtbienen-Männchen bestäubt werden. Stanhopea-Blüten verbreiten je nach Art einen intensiven Duft nach Vanille, Zimt, Schokolade… der in weitem Umkreis wahrnehmbar ist.
Da die Blütentriebe der Stanhopeen durch das Substrat nach unten wachsen, müssen sie aufgebunden oder in Lattenkörbchen kultiviert werden.
Die auf dem Foto gezeigte Stanhopea oculata wächst in Mittelamerika (Mexiko, Guatemala, Belize…) und im Norden Südamerikas (Venezuela, Kolumbien, vermutlich auch in Brasilien) in feuchten Regenwäldern auf 1000 – 3000 m Höhe.
Die Pflanzen benötigen in der Wachstumszeit viel Wasser und wöchentlich Dünger in der Dosierung von 500 µS. Der Kulturstandort sollte halbschattig und temperiert bis kühl sein. Den Sommer kann Stanhopea oculata im Freien, z. B. in einem Schatten spendenden Baum hängend, verbringen.
Im Herbst erscheint ein (oder mit Glück mehrere) ca. 20 cm langer Blütenstand mit jeweils 3 bis 5 wachsartigen Blüten, die einen sehr intensiven Parfumgeruch verströmen. Die einzelnen Blüten werden bis zu 13 cm groß und halten – je nach Temperatur - etwa zwei bis drei Wochen.
Im Winter wird Stanhopea oculata durchkultiviert, jedoch mit weniger Wasser und nur etwas Dünger. Im Frühjahr wird eine kurze, relativ trockene Ruhezeit eingehalten, bevor sie wieder in die „Sommerfrische“ gehen darf.
Text: R. Hartmann